Für diese Afghanistan-Reise galten einige spezielle Regeln, die teilweise auch mein weiteres Bergsteiger-Leben (zumindest bis zur Jahrtausend-Wende) lang galten. Sie wären in der heutigen Zeit so wohl nicht mehr möglich, aber wer weiß das schon? --1 Mein Status als Wehrpflichtiger W18 (mit Sanitätsauftrag) blieb während der ganzen Zeit erhalten. Der Spezialauftrag erschien nirgends offiziell. Der größtenteils versäumte Offizierslehrgang wurde als abgeleistet in den Wehrdienstakten geführt. --2 Über die gesamte Reise war strengstes Stillschweigen für immer vereinbart. Für meine Verwandten und Bekannten war ich die gut 2 Monate zu einem speziellen Offizierslehrgang abgestellt. Diese Stillschweigen-Vereinbarung galt inoffiziell auch für die späteren gemeinsamen Bergtouren. --3 Wir waren alle 3 als Privatpersonen mit unseren persönlichen Papieren unterwegs. Alle militärischen Ausrüstungsgegenstände, Unterlagen und Hinweise verschwanden fast gänzlich. Bis auf solche, die auch bei Hippies beliebt waren. --4 Die notwendigen Grenzpapiere waren für alle geplanten Länder ausgestellt. Leider hat man dabei auf Pakistan oder Indien verzichtet. Das war schade. --5 Die nötigen Versicherungen waren ebenfalls für uns abgeschloßen worden. Da aber überhaupt nichts passiert ist, hat's niemand interessiert. --6 Die notwendigen Impfungen (= viele) waren gottseidank im Rahmen der Wehrpflicht auch bereits erledigt. --7 Aufgrund unseres Alters gingen wir immer und überall als Studenten durch. Nur konnten unsere Haare die nötige „Studenten“-Länge zu Beginn nicht ganz erreichen. Am Ende der Reise sah es da schon besser aus. --8 Einen Bart mochte ich mir aber zu dieser Zeit überhaupt nicht wachsen lassen. Es gab aber damit keinerlei Probleme. --9 Fotografieren war immer und zu jeder Zeit verboten. Also war überhaupt kein Fotoapperat mit dabei. Damals: Gottseidank <--> Heute: leider, denn es würde die Erinnerung sicher sehr stark unterstützen. --10 Ein Weltempfänger (=Radio) oder anderes elektronisches Gerät war auch nicht erlaubt. --11 Aus Sicherheitsgründen waren sogar private Schreibwaren (Tage-/Notizbücher, Kalender, u.ä. auch nicht erlaubt. Gottseidank bin ich auf der ganzen Reise in keinem Land von einer staatlichen Organisation überprüft worden. |